5G-Initiative: Mügeln wird ausgebaut - OAZ 09.07.2020

Älteres Netz behält vorerst Funklöcher

Die Deutsche Telekom möchte bereits ab Mitte Juli die Hälfte der Deutschen mit 5G versorgen. Dazu startete sie im Juni ihre 5G-Initiative, bei der auch Mügeln als einer der ersten Standorte mit dem neuesten Mobilfunkstandard ausgestattet werden sollte. „Auch die Nutzer eines modernen LTE-Smartphones profitieren, denn die Mobilfunkstation erkennt ab sofort, ob sich ein LTE- oder 5GHandy in ihrer Funkzelle aufhält und versorgt das Handy je nach Bedarf“, versprach die Telekom zum Start. Möglich mache das der variable Einsatz von Mobilfunk-Frequenzen sowie neue Technologien.

„5G ist technisch kein eigenständiges Netz, sondern baut in das bestehende 4G-Netz neue Funktionen und technische Eigenschaften ein“, hieß es. Ältere Mobilfunkstandards wie GSM und UMTS bediene man weiterhin.

Doch gerade bei denen kämpften Nutzer in Mügeln oft mit Funklöchern. Dort tritt die 5G-Initiative der Telekom denn auch überraschend ein: „Es geht schon seit Jahren, dass ein Mast gefunden werden soll“, beschreibt Bürgermeister Johannes Ecke (Freie Wähler) den Status quo, der Funklöcher im Döllnitztal ausweist. Gerade in Glossen oder Schweta merke er selbst, dass je nach Anbieter die Verbindungsqualität abnehme. Der Letzte ihm bekannte Stand: Nachdem ein Funkmast in Mahlis aufgrund von Bürgerprotesten nicht gebaut wurde, sollte an anderer Stelle bis 2021 aufgestockt werden. „Nicht auf Mügelner Territorium, so kam die Aussage.“ Genaueres habe er vor einem Dreivierteljahr nicht bekommen. Dafür jetzt die Pressemitteilung zur Initiative. „Wir werden nur in Kenntnis gesetzt, dass sie an den Anlagen arbeiten und mehr wissen wir nicht, das ist ihr Betriebsgeheimnis.“ Ob 5G eingeführt werde, sei offen. Er habe weder dazu, noch zu den Vorgängernetzen Näheres. „Nur die Information: Wir bauen an Ihrer Zukunft“, sagt er.

Wie sieht die Zukunft in Mügeln nun aus? Telekomsprecher Georg von Wagner bestätigt auf OAZ Anfrage, dass in Mügeln die ersten Mobilfunkstationen tatsächlich bereits mit dem neuen 5G-Standard laufen. „Dieser ermöglicht schnellere Up- und Downloads.“ Dazu benötigten Nutzer jedoch ein 5G-fähiges Smartphone. Dafür werden die vorhandenen Anlagen, insbesondere Antennen und Server ausgetauscht, beschreibt er. An der Abdeckung im 3G/LTE-Bereich und den Funklöchern dort werde unabhängig davon noch gearbeitet: „Ja, das sind zwei unterschiedliche Dinge“, bestätigt er. Die derzeitige Mobilfunkabdeckung für alle Funktechnologien lasse sich für jeden beliebigen Ort unter www.telekom.de/netzausbau anschauen.

Text: Manuel Niemann

Oschatzer Allgemeine Zeitung vom 09.07.2020