Betreiber hält an Plänen fest und soll Öffentlichkeit über das Vorhaben informieren
In Cavertitz ist die Baugenehmigung für einen Funkmast erteilt, in der Nähe von Olganitz soll ebenfalls ein Turm für Mobilfunk gebaut werden. Darüber informierte Bürgermeisterin Christiane Gürth (parteilos) die Gemeinderäte zur Sitzung diese Woche. Dabei sind die Bestrebungen schon länger bekannt, jetzt habe sich der Betreiber abermals gemeldet und mitgeteilt, dass man am Vorhaben zwischen den Orten Bockwitz und Olganitz festhalte.
Mittlerweile hat sich in der Kommune deutlicher Widerstand gegen diese Anlagen formiert. So macht die Bürgerinitiative (BI) Cavertitz gegen 5G mobil gegen die Pläne des Baus am Ortsrand und kritisiert dabei vor allem die Nähe zu Schule und Kindergarten.
„Ich habe das Unternehmen darüber informiert, dass es eine Bürgerinitiative gibt und darum gebeten, dass über die Pläne informiert wird, damit die Bürger Bescheid wissen“, sagte Christiane Gürth. Geplant sei, dafür das Veröffentlichungsblatt der Gemeinde zu nutzen und außerdem eine Informationsveranstaltung durchzuführen – wahrscheinlich im April. Dort sollen dann Gäste auch die Möglichkeit haben, Fragen an den Anbieter zu richten.
„Der Technik kann man sich nicht verschließen, aber mir ist es wichtig, dass sich die Bürger mitgenommen fühlen“, unterstrich sie und betonte, es werde nicht im Verschwiegenen gearbeitet. Dem stimmten auch Gemeinderäte zu und verwiesen darauf, dass dies auch bereits der Fall gewesen sei als es um den Funkmast, der nun in Cavertitz gebaut werden soll, ging. „Die Argumentation, dass dabei über die Köpfe der Leute entschieden wurde, kann ich nicht akzeptieren“, sagte Mathias Gründel (CDU). Die Sitzungen des Gemeinderates seien öffentlich, so dass Interessierte schon frühzeitig die Möglichkeit haben, sich zu informieren – das geschehe nur kaum. Auch Kenneth Schmidt (CDU) bekräftigte, man sei sich einig, den Prozess weiter transparent zu gestalten.
Auftraggeber für den Funkmast zwischen Bockwitz und Olganitz ist der Mobilfunkbetreiber Vodafone. In Cavertitz will dagegen die Deutsche Funkturm GmbH bauen. Zwar gibt es mittlerweile auch einen Widerspruch gegen die Baugenehmigung. Dieser habe jedoch keine aufschiebende Wirkung, bestätigte auch Bürgermeisterin Christiane Gürth.
Der Vertreter der Deutschen Funkturm Steffen Branse hatte bereits gegenüber der OAZ mitgeteilt, das Unternehmen werde die Vorbereitungen zum Bau wie geplant fortsetzen, der eingelegte Widerspruch habe darauf keinen Einfluss. Ein Termin für den Baustart wurde jedoch noch nicht genannt.
"Technik kann man sich nicht verschließen, aber mir ist wichtig, dass sich die Bürger mitgenommen fühlen". Christiane Gürth Bürgermeisterin
BU: In der Nähe von Olganitz soll ein Funkmast gebaut werden. Die Gemeinde Cavertitz will, dass die Anbieter zuvor auch die Einwohner über ihre Pläne informieren.
Foto: DPA
Text: Jana Brechlin