Zuschlag für neues Entwicklungszentrum mit 200 Arbeitsplätzen
Dresden/Düsseldorf.
Der Telekommunikationskonzern Vodafone will in Dresden ein Mobilfunk-Entwicklungszentrum bauen. Nachdem Gespräche mit acht Städten in Europa geführt worden seien, habe man sich für die sächsische Landeshauptstadt als Standort entschieden, teilte Vodafone am Sonntag in Düsseldorf mit. An dem Zentrum sollen mehr als 200 Arbeitsplätze entstehen. Über den Zeitpunkt des Baustarts wurden ebenso wenig Angaben gemacht wie über das Investitionsvolumen. „Die Entscheidung ist ein weiteres starkes Bekenntnis zum Industriestandort im Herzen Europas“, sagte Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach von einer „hervorragenden Nachricht“.
Schlüsselrolle für 6G-Ausbau in Europas Mobilfunknetz
Es geht unter anderem um Digitalanwendungen für den Verkehr, die Landwirtschaft, das Gesundheitswesen und für Gebäude. Die Technik wird zunächst für den Mobilfunkstandard 5G entwickelt, dessen Netz Vodafone seit 2020 in Deutschland ausbaut und hierbei mit der Deutschen Telekom und Telefónica (O2) konkurriert. Außerdem wird sich das Kompetenzzentrum mit der 6. Mobilfunkgeneration (6G) befassen. Im Mobilfunk wird grob gesagt alle zehn Jahre ein neuer Standard marktreif – etwa 2030 könnte es so weit sein bei dem designierten 5G-Nachfolger.
Bei 6G würde die Übertragungsgeschwindigkeit nochmals deutlich steigen und die Reaktionszeit weiter verkürzt. Im Umgang mit den rasant steigenden Datenmengen und neuen technischen Möglichkeiten wie Virtual Reality und autonom fahrenden Fahrzeugen wäre 6G ein weiterer großer Schritt nach vorn im Digitalzeitalter. Vodafone hat seine Mobilfunk-Entwicklungseinheiten bisher an verschiedenen Standorten in Europa, der neue Dresdner Standort soll eine konzerninterne Schlüsselfunktion für 6G für ganz Europa bekommen.
Autor: André Stahl
Quelle: Oschatzer Allgemeine Zeitung 31.05.2021, S. 6.