Petition gegen 5G in Oschatz - OAZ 21.01.2021
700 Unterschriften an den Oberbürgermeister überreicht
Oschatz. Eine fünfköpfige Gruppe von 5G-Gegnern hat jetzt dem Oschatzer Oberbürgermeister Andreas Kretschmar eine Petition überreicht, in der gefordert wird, den Ausbau des 5G-Netzes in Oschatz nicht zu zu lassen. Initiator der Petition „Kein 5G Netz in Oschatz“ ist der Oschatzer Dirk Engel. Oberbürgermeister Andreas Kretschmar nahm die Mappe mit den über 700 Unterschriften entgegen und versprach, sich mit dem Material auseinanderzusetzen und zeitnah zu antworten. Zu den Überreichern gehörten am Dienstagvormittag neben Dirk Engel auch Tobias Heller, Thomas Barth, Barbara Engel und Stephan Eisner.
Initiatoren befürchten gesundheitliche Schäden
Die Unterstützer der Petition befürchten in erster Linie erhebliche gesundheitliche Schäden durch die verstärkte Strahlungsbelastung. „Wäre 5G ein Medikament, würde es nicht zugelassen, ohne vorher die Risiken zu testen“, ist sich Dirk Engel bei seinen Worten an den Oschatzer Oberbürgermeister sicher.
Die Einreicher der Petition wollen in erster Linie verhindern, dass im Oschatzer Stadtgebiet weitere Standorte für Abstrahleinrichtungen entstehen. „Unseren Protest richten wir an die Kommunen, weil diese den Ausbau verhindern können“, verdeutlicht Engel. Er meint damit das Mitspracherecht von Kommunen innerhalb des sogenannten Dialogverfahrens. Laut Oberbürgermeister Andreas Kretschmar habe es von Seiten der Netzbetreiber bis jetzt noch keine Anfragen zum Ausbau des 5G-Standortes in Oschatz gegeben. Allerdings sei im Nachbarlandkreis Meißen schon ein massiver Ausbau des neuen Netzes zu verzeichnen.
Recht auf körperliche Unversehrtheit
Tatsache ist, dass Netzbetreiber auf an bisher bestehenden Anlagen ohne Mitspracherecht andere Technik auf 5G umrüsten können. „Dem Recht auf körperliche Unversehrtheit der Bürgerinnen und Bürger kommt allerhöchste Bedeutung zu. Deshalb hat die Verwaltung dafür Sorge zu tragen, dass gesundheitsverträgliche Lebensbedingungen in der Stadt gewährleistet sind. Auch Menschen, die unter zunehmenden Strahlungsbelastungen leiden, müssen in Oschatz weiterhin wohnen bleiben können“, heißt es in der Petition.
Die Unterschriften wurden im Zeitraum von Dezember 2020 bis 2021 auf einer Online-Petitionsplattform gesammelt. Dabei kommen die meisten Unterzeichner nicht aus Oschatz, sondern aus anderen Orten Deutschlands.
Text: Hagen Rösner
Quelle: Oschatzer Allgemeine Zeitung 21.01.2021, Seite 13