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Cavertitz gegen 5G
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Diskussion um Funkturm in Cavertitz - OAZ 10.07.2020

Mast soll am Ortsrand entstehen

Cavertitz. Das hatte schon Seltenheitswert: Die Abstimmung über den Bau einer Funkantenne bei Cavertitz fiel im Gemeinderat alles andere als einmütig aus. Normalerweise finden die Räte in der Diskussion meist einen Konsens. Bei dem Beschluss zum gemeindlichen Einvernehmen sah das anders aus. Zwar wurde dies erteilt, aber sieben Ja- standen fünf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen gegenüber.

Das offenbarte viele offene Fragen und die Brisanz des Themas. So war unklar, was für ein Funkstandard dort überhaupt installiert werden soll. Gerade angesichts der Diskussionen um den Ausbau mit 5G-Funk eine heikle Angelegenheit. So waren einige Räte bereits durch die Gründungsveranstaltung der Bürgerinitiative gegen 5G sensibilisiert. „Wir werden angestoßen, darüber nachzudenken“, sagte Michael Krauspe (CDU) und räumte ein, das Thema beschäftige ihn seit kurzem auch. Für Diskussionen sorgte die Nähe zur Ortslage, da der knapp 50 Meter hohe Mast in der Nähe des Gestütes aufgestellt werden soll – 75 bis 100 Meter vor der nächsten Wohnbebauung.

Dabei obliegt die Entscheidung zur Baugenehmigung dem Landratsamt. Die Gemeinde muss lediglich über Fragen wie Zufahrt, die Versorgung mit Löschwasser oder das Bauen im Außenbereich befinden. „Da passt alles, man kann das Einvernehmen erteilen“, brachte Bürgermeisterin Christiane Gürth (parteilos) die Empfehlung der Verwaltung auf den Punkt. Doch auch ihr sei der Mast zu nah an der Wohnbebauung. Mario Röder (SPD) gab zu bedenken, dass dieser nur zehn Meter vom Überschwemmungsgebiet der Dahle entfernt und damit bei Hochwasser gefährdet ist.

„Ich werde mit Nein stimmen“, kündigte Dietmar Sahlbach (VÖG) an. Der Mast sei zu nah an der Wohnbebauung, verunstalte das Ortsbild und zudem sei die Strahlenbelastung unklar. „Wir sind nicht hier, um darüber zu befinden, was gesundheitsgefährdend ist“, meinte dagegen Mathias Gründel (CDU) und Parteifreund Kenneth Schmidt erklärte, er wolle Bedenken nicht einfach vom Tisch wischen, sei andererseits dafür, die neue Technik zu nutzen.

Womöglich kommt noch einmal Bewegung in die Sache. Dietmar Sahlbach informierte im Nachgang der Sitzung, man wolle mit dem Bauherrn das Gespräch suchen und darauf hinwirken, dass ein anderer Standort, weiter weg vom Ort, gefunden wird.

Text: Jana Brechlin

Oschatzer Allgemeine Zeitung vom 10.07.2020

 

 

„5G ist Dammbruch für gefährliche Entwicklung“ - OAZ 03.07.2020

Beate Riesenberg ist Sprecherin der Bürgerinitiative Cavertitz gegen 5G-Ausbau / Mitglieder befürchten gesundheitliche Schäden durch neuen Funkstandard

Sie wollen Informationen und mit Anwohnern ins Gespräch kommen – die Mitglieder der Bürgerinitiative gegen 5G-Mobilfunk. Warum sie gegen die Einführung dieses Funkstandards sind, welche Folgen sie befürchten und was die Alternativen sein könnten, darüber gibt BI-Sprecherin Beate Riesenberg Auskunft.

Warum ist eine Bürgerinitiative gegen 5G nötig?

Weil im Februar im Landkreis Nordsachsen ein Testgebiet von 1000 Quadratkilometern Größe ausgerufen wurde, dessen Ziele und Aktivitäten für uns völlig intransparent sind. Die Landwirtschaft wird als Nutznießer für 5G vorgeschoben, allerdings sind die Betriebe heute schon sehr gut mit GPS ausgerüstet. Wir erfahren nicht, welche Betriebe mitmachen, so dass man sie fragen könnte, ob sie einen Nutzen haben. Bei der Frage nach einer Gesundheitsfolgenabschätzung wurden wir mit Vertröstungen hingehalten. Außerdem wurden schon Landbesitzer angesprochen, um ihr Land für neue Funkmasten zur Verfügung zu stellen. Damit soll das Netz auf das Zehnfache verdichtet werden. Der Ausbau beginnt also gerade und muss gestoppt werden. Die Verträge wälzen die Haftung für die Gesundheitsgefährdung durch Strahlung auf den Verpächter ab. Es gibt auch keine Versicherung, die bereit ist das Gesundheitsrisiko durch Strahlung zu versichern. Schon das allein macht uns misstrauisch.

Wie viele Menschen haben sich bisher darin zusammengeschlossen?

Es gibt in Sachsen schon mehr als 20 Bürgerinitiativen gegen 5G. Seit der Gründung am 12. Juni haben wir aktuell 26 Mitglieder und erfahren weiteren Zuspruch von Menschen aus unserer Gemeinde. Die Themen Gesundheit und Umwelt sind für viele sehr wichtig.

Zielt Ihre Kritik lediglich auf die 5GStandards oder geht es Ihnen generell um Funkmasten?

Mit jedem zusätzlichen Funkmast steigt auch die Strahlungsdichte. Geplant ist, alle Sendemasten mit 4G auszustatten und zusätzlich 5G-Funkantennen anzubringen. Die meisten Forschungen haben mit der 2G-Technik stattgefunden und da wurden schon Schäden an Zellen und Tieren festgestellt wie Tumor- und Krebsbildung, herabgesetzte Fruchtbarkeit, Depressionen oder Schlafstörungen. Wir halten 5G für den Dammbruch einer Entwicklung, die gefährlich und höchst bedenklich ist. Wenn sich diese Technologie durchsetzt, werden Strahlungsquellen in Ampeln, Laternen, öffentlichen Gebäuden oder Verteilerkästen versteckt sein. Das bestehende Funknetz ist ausreichend und belastet Natur und Menschen schon genug. Das Bundesamt für Strahlenschutz weist darauf hin, dass auch beim 5GStandard alle Grenzwerte eingehalten werden und die Stiftung Warentest meint nach einer Analyse verschiedener Studien, es gebe kaum einen Grund zu Sorge, wenn 5G eingeführt wird.

Worauf stützen Sie ihre Befürchtungen, dass der Ausbau langfristig zu gesundheitlichen Schäden führt?

Da Deutschland mit die höchsten Grenzwerte festgelegt hat, aber in vielen anderen Ländern bedeutend niedrigere Grenzwerte festgelegt wurden, fragen wir uns, wie diese ihre Grenzwerte ermittelt haben. Slowenien und Städte wie Genf und Brüssel haben ihren 5GAusbau erst einmal gestoppt, bis die gesundheitlichen Folgen abschätzbar sind. Die Grenzwerte sind von einer industrienahen Organisation festgelegt und unter praxisfernen Laborbedingungen, jedoch nicht im Alltagseinsatz getestet. Im Auto oder in Gebäuden erhöht ein Smartphone seine Leistung um das Mehrfache. Wenn man es sich dann ans Ohr hält, steigt auch die Gefahr einer Gesundheitsschädigung. Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz informiert über Gefahren bei der Handynutzung und gibt Benutzungsregeln aus. Die hochgepulste Mikrowellenstrahlung wurde ursprünglich zu militärischen Zwecken eingesetzt. Unter Strahlenbeschuss versagen die Antriebsaggregate. Warum sollten wir heute bedenkenlos einer Technologie vertrauen, die diesen Ursprung hat?

Die Funktechnologie soll vor allem die Erreichbarkeit und mobiles Arbeiten auf dem Land deutlich verbessern. Was sagen Sie dazu?

Zur Zeit wird gerade ein superschnelles Glasfasernetz ausgebaut, das vollkommen ausreichend sein wird. Es hat eine erheblich höhere Bandbreite als Mobilfunk. Aus unserer Sicht ist das Stopfen von Funklöchern nur ein Vorwand, um flächendeckend eine Infrastruktur für das „Internet der Dinge“ einzuführen. Das lehnen wir ab, zumal wir im Testgebiet für die nächsten Jahre noch gar keinen Zugang zu einem verbesserten Netz haben werden. Denn hierbei handelt es sich um ein geschlossenes System. Das heißt, wir haben die Strahlung, aber nicht einmal einen Nutzen.

Welche Alternativen gibt es Ihrer Meinung nach?

Das schnelle Glasfasernetz ist eine gute Alternative. Funklöcher gibt es heute schon nur noch wenige. Lebensqualität bemisst sich nicht nur nach Downloadraten, sondern zeigt sich an einer gesunden Umwelt ohne zu viele Belastungsfaktoren. Die VLC-Datenübertragung mit Licht – Visible Light Communication, vom Frauenhofer Institut entwickelt, könnte vielleicht bald WLAN ersetzen.

Was werden die nächsten Schritte Ihrer Bürgerinitiative sein?

Wir haben schon mit der Gemeindeverwaltung Cavertitz gesprochen, um für das Problem der Verdichtung des Funkmastnetzes zu sensibilisieren. Die Einflussmöglichkeiten sind zwar begrenzt, aber beispielsweise wäre die Erstellung einer Strategie denkbar, wie man mit dem Ausbau des Mobilfunks generell umgeht. Weiter planen wir eine öffentliche Infoveranstaltung zum Thema 5G mit einem Film, der die Sache für die Bürger anschaulich darstellt. Außerdem kontaktieren wir derzeit alle wichtigen Landes- und Bundespolitiker. Wir werden auch an die Schulen herantreten und über das Problem WLAN-Strahlung informieren.

BU: Ein Blick auf den ersten 5G-Sendemast, der voriges Jahr in Dresden installiert wurde.
Foto: Dietrich Flechtner

Interview: Jana Brechlin

Oschatzer Allgemeine Zeitung vom 03.07.2020

 

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