Wir sind Bürger aus Cavertitz und seinen Ortsteilen, die sich gegen den Ausbau des Mobilfunks zur 5. Generation (5G) wehren. Am 12.06.2020 haben wir uns dazu in der "Bürgerinitiative gegen den Ausbau zum Mobilfunkstandard 5G in Cavertitz" zusammengeschlossen, der mittlerweile mehr als 70 Menschen angehören. Sprecherin der Initiative ist Beate Riesenberg aus Olganitz. In Zeiten von angeblicher Politikverdrossenheit ist das - auch gerechnet auf die überschaubare Einwohnerzahl von Cavertitz - eine große Zahl.
Konkret kritisieren wir den geplanten Bau eines Mobilfunkmastens am Ortsrand von Cavertitz, der sehr nahe an der Wohnbebauung und in unmittelbarer Nähe von Grundschule und Kindergarten stehen würde. Ein im Nachbarort ansässiger Landwirtschaftsbetrieb hat dafür einen Pachtvertrag mit der Deutschen Funkturm GmbH (einer 100-prozentigen Tochter der Deutschen Telekom GmbH) geschlossen, die auf diesem Grundstück den mehr als 40 Meter hohen Masten aus Beton errichten und für sich sowie und weitere Mobilfunkunternehmen betreiben will.
Laut dem Sprecher der Deutschen Funkturm GmbH, Steffen Branse, soll dieser Funkmast nur zur Schließung von Funklöchern des 4G-Netzes dienen. Eine Ertüchtigung zur Ausbaustufe 5G sei "jetzt nicht vorgesehen" bzw. habe "im Moment keine Priorität" (Oschatzer Allgemeine Zeitung vom 21.07.2020, S. 14). Diesen Versprechungen glauben wir nicht, weil in vielen Orten (z.B. in Großstädten wie Leipzig und Dresden) der Ausbau zu 5G in vollem Gange ist und die Deutsche Telekom seit Mitte 2020 in einer groß angelegten Kampagne bundesweit mit dem "besten 5G-Netz Deutschlands" wirbt. Auch der ortsnahe Standort des Funkmastens deutet darauf hin, dass er künftig als 5G-Mast genutzt wird. Wenn der Funkmast einmal steht, können die Mobilfunkbetreiber ohne weitere Genehmigung die neue 5G-Technik installieren.
Dem Funkmasten wurde vom Gemeinderat Cavertitz am 29.06.2020 nach lebhafter Diskussion in einer äußerst knappen Entscheidung (7:5 bei zwei Enthaltungen) das Einvernehmen erteilt. Genehmigungsbehörde ist das Landratsamt Nordsachsen. Es gab jedoch vor dieser Entscheidung keine öffentliche Informationsveranstaltung für Gemeinderat und Bürger. Über den Standort des geplanten Funkmastens sind die Anlieger und Einwohner nicht informiert worden. Wir als Bürgerinitiative sehen das kritisch und möchten ein Podium für die öffentliche Diskussion über Nutzen und Gefahren der aktuellen und zukünftigen Mobilfunktechnik bieten. Der Standort des Funkmasts muss, wenn er überhaupt gebaut wird, nach unserer Auffassung deutlich weiter außerhalb des Ortes liegen. Besser wäre, wenn er gar nicht gebaut würde. Den flächendeckenden Ausbau des 5G-Netzes, so wie er zur Zeit von Politik und Industrie geplant ist, lehnen wir ab. Warum? Weil es sehr viele Studien gibt, die die Krebsgefahr durch Mobilfunk bestätigen, insbesondere wenn Menschen sehr nahe an den Funkmasten leben. Die Strahlenbelastung wird immer größer und summiert sich. Dafür sind weder Mensch noch Tiere gemacht. Sie werden dadurch früher oder später Schaden erleiden. Ca. 97 Prozent von Deutschland sind schon mit ausreichend Funknetz abgedeckt. Die letzten drei Prozent müssen nicht unbedingt durchstrahlt werden, meinen wir.
Die Leitung der Bürgerinitiative liegt in den Händen von Beate Riesenberg (Sprecherin) und Thomas Barth. Haben Sie Interesse an Mitarbeit oder Infomaterial? Dann kontaktieren Sie uns unter der E-Mail-Adresse
Und denken Sie immer daran:
"Wenn du etwas als Wahrheit erkannt hast, dann musst du handeln!"
Zuhause sitzen, nichts tun und abwarten, wie die Dinge sich entwickeln, ist immer die schlechteste Variante. Bringen Sie sich ein und äußern Sie laut ihre Meinung - gegenüber Politikern, der Gemeindeverwaltung, dem Gemeinderat und den (potenziellen) Landverpächtern, die privat an den Funkmaststandorten verdienen!